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Viele fragen mich jeden Tag wie es mir geht, und ob wir auch mit dem Corona-Virus zu kämpfen haben. Ja, das haben wir. Seit Anfang März gibt es hier wie überall auf Der Welt nicht nur das Gesundheitsrisiko, sondern darüber hinaus eine wirklich existenzielle Krise. Wir leben in einem Dorf mit 160 Familien, etwa 700 Nachbarn.

In Indonesien gibt es weder staatliche noch private Sicherungssysteme, keinen Kündigungsschutz und keinerlei soziales Netz. In dieser Situation ist im Übrigen der Großteil der Weltbevölkerung. Man lebt hier von der Hand in den Mund, in den meisten Hütten und Häusern leben 3 Generationen unter einem Dach, und nun haben viele Familien kein Einkommen mehr, da die Kleinwirtschaft vollkommen zusammengebrochen ist. Niemand hat Erspartes, dazu reicht es nicht, bei einem Durchschnittseinkommen von etwa 100.- Euro pro Monat.

Auch die Farmer mussten all Ihre Vorräte verkaufen, und nun droht nicht nur existenzielle Not, sondern auch ein Sicherheitsrisiko auf den Straßen. Denn diese Not zwingt manche bereits jetzt in die Kriminalität, es geht schlicht ums Überleben. Das Dorf wurde mit Schranken und Checkpoints abgeriegelt- wir sind in einer „RED ZONE“, das bedeutet Quarantäne, da wir leider Infektionsfälle haben. Wenn man die offiziellen Zahlen der indonesischen Infektionsfälle anschaut, dem viertgrößten Land der Welt, so muss man bedenken, dass auch ein Corona-Test hier privat bezahlt werden muss und etwa 60 US DOLLAR kostet. Geld, das natürlich 95% der Bevölkerung gar nicht haben. So muss man davon ausgehen, dass es bei der großen Bevölkerungsdichte Javas sicher um ein Vielfaches mehr an Fällen gibt.

Wir haben schon im März sofort die Initiative ergriffen und geholfen wo wir konnten, aus eigenen, privaten Mitteln. Still und leise. Doch daraus wurde schnell mehr. Seit Anfang April versorgen wir 120 wirklich bedürftige Familien mit dem Nötigsten: Reis, Gemüse, Trinkwasser, wir backen Plätzchen für die Kleinen, Kaffee (ja, das gehört hier auf Java zum Nötigsten), Erste-Hilfe-Kits, Geld für dringend benötigte Medikamente (hier gibt es keine Krankenversicherung), Masken, Hygieneartikel und alles, was sonst noch gebraucht wird.

Die Situation hat sich dennoch Woche für Woche verschlimmert. Jetzt haben wir das Ganze so gut es geht ein wenig mehr organisiert und ein koordiniertes Hilfsprogramm gestartet:

WISDOM AID.

 

Finanziert aus meinen privaten Mitteln geben wir seit 4 Wochen jeden Samstag bei uns im Tempel 120 Hilfspakete aus. Eine Familie ist durchschnittlich 4-köpfig und braucht Lebensmittel für etwa 15.- Euro pro Woche. Hinzu kommen Hygieneartikel und Medikamente für die Kranken. Wir brauchen also wöchentlich etwa 2.200.- Euro, oder 310.- Euro pro Tag, um unser Dorf mit dem Nötigsten zu versorgen, so dass wir damit auch die Sicherheit von uns allen gewährleisten können.

Wir rechnen damit, dass wir das mindestens bis Oktober (heute hat die Regierung angekündigt, dass es bis mindestens Oktober keine Tourismus-Einreisen geben wird), wahrscheinlich eher bis Ende des Jahres durchhalten müssen. Und ich will ehrlich sein: das übersteigt meine privaten finanziellen Möglichkeiten bei weitem.

Also habe ich mich durchgerungen, Menschen mit einem Mailing an unsere Newsletter-Abonnenten Mithilfe zu bitten. Ich habe davor das Dorf befragt, denn ich mache keine Alleingänge. Unser Motto lautet: WE CARE FOR EACH OTHER, und wir beschließen jeden Schritt gemeinsam. Nachdem abzusehen ist, dass wir erst am Anfang der Krise stehen, war die Dorfgemeinschaft damit einverstanden, dass ich nun -im Namen aller- diese Mail schreibe und auch diese Bilder mitschicke, die wir am 16. Mai 2020 gemacht haben. Wir hatten keine Erwartungen. Wenn uns jemand alles Gute wünscht, freuen wir uns auch darüber. Aber wer uns mit ein wenig Geld unterstützen möchte, kann wirklich viel bewirken.

Wir sind keine offizielle Hilfsorganisation, für diese ganze Bürokratie haben wir gar keine Zeit. Ihr könnt also Eure Zuwendungen nicht von der Steuer absetzen, es gibt keine Spendenquittungen. Aber wir haben einen guten Weg gefunden, so dass jeder Euro auch bei denen landet, die es dringend brauchen. Und wenn Ihr Euch die Bilder anschaut: bitte seht uns nach, dass wir bei Weitem nicht perfekt sind. Alleine das wir noch Plastiktüten benutzen müssen, stößt auch mir Woche für Woche auf. Wir sind aber an allem dran, uns zu verbessern. Wir versuchen seit 3 Wochen Recycling-Papiertüten und Kartons zu organisieren und hoffen, dass sie nächste Woche bei uns ankommen. Und vieles mehr. Wir lernen jeden Tag dazu. Aber alles was wir tun, tun wir mit Liebe.

Denn ich muss auch einen anderen Aspekt des Ganzen erzählen: Wir schaffen das alles, weil jeder ohne Ausnahme mithilft. Wir sind eine so tolle Gemeinschaft, überall hört man Lachen, und man spürt eine so tiefe Verbundenheit, die ich aus Europa nicht kenne.

Wenn Du uns also helfen magst und kannst, bist Du Teil dieses „Projekts Menschlichkeit“, und wir sind wirklich über jede Zuwendung sehr sehr dankbar.

Bitte melde Dich kurz bei mir, meine persönliche E-Mail-Adresse ist bk@berndkolb.com, dann gebe ich Dir eine Kontonnummer, auf die Du Deine Zuwendung überweisen kannst, wenn Du magst. Für jeden einzelnen Euro oder Franken sind wir sehr sehr dankbar.

Aber wenn wir hier wirklich nachhaltig helfen wollen, müssen wir weise sein. Und genau das versuchen wir, jeden Tag, an sehr vielen Stellen. Wenn Du uns also jetzt hilfst, unterstützt Du damit nicht nur materiell, sondern Du hilfst mit, einen ganz neuen Geist in die Welt zu tragen. Wir werden uns noch einiges einfallen lassen, um aus der Krise heraus Neues wachsen zu lassen.

Ein anderer, ja vielleicht der wichtigste Aspekt von allen ist die WÜRDE DES MENSCHEN. Wohlgemerkt nicht der Stolz – das wird ja gerne verwechselt. Würde heißt für mich, dass wir uns nicht erheben über Andere, und zwar genau dann nicht, wenn wir geben. Würde zu achten heißt, ungefragt zu geben, wenn man die Not damit wenden kann, sprich: wenn es notwendig ist. Ohne dass man so lange damit wartet, dass man den Bedürftigen zum Betteln zwingt. Man gibt, was man geben kann. Einfach so. Ohne Erwartung, ohne Gegenleistung, noch nicht mal für ein Dankeschön. Wie ich es in meiner Podcast-Folge „Alles wird gut?“ bereits vor Wochen gesagt habe:

„Durch diese Erfahrung entdeckst Du die größte Weisheit in Dir: Geht es allen gut, geht es auch mir gut. Dann bringe ich mich ein, wo ich gebraucht werde, und halte mich raus, wo ich nicht gebraucht werde. Dann achte ich auf alles, was ich tue, und ich achte auch auf alles, was ich nicht tue. Ich gebe, was ich geben kann und nehme nur das, was ich für mich selbst zum natürlichen, gesunden Leben brauche. Und tue alles, um mit meinem Tun beizutragen. Aber ich opfere mich nicht auf, sondern sorge gut für mich UND gut für andere, ohne Widerspruch. Ich teile, nicht aus arrogantem Altruismus, sondern aus einem tiefempfundenen Wir-Bewusstsein heraus. Ich schöpfe meine Geduld und meine Kraft aus meinem inneren Frieden, der sich dann einstellt, wenn sich mein Verlangen nach etwas, nach mehr, und damit mein wollendes Ich, auflöst.“

Alles was geschieht, alles was Wirklichkeit wird, alles war wir denken und alles was wir tun und wie wir es tun, ist eine Frage des Bewusstseins, unseres Bewusstseins, Deines Bewusstseins. Und aus neuem, gereiftem Bewusstsein erwächst Mitgefühl und das ist es, was wir tatsächlich brauchen. Mitgefühl aus der Erkenntnis heraus, dass wir alle EINS sind. Und so verstehe ich meine Aufgabe: Neues Bewusstsein zu fördern, durch geistige Übung, durch Kontemplation, durch die Praxis der Meditation und durch unser Tun, so wie wir es hier umsetzen. Geben ohne Erwartung und Nehmen ohne schlechtes Gefühl.

WE CARE FOR EACH OTHER !