„BRAHMAN – SO VIEL MEHR ALS EIN BUCH“ Dr. Ruediger Dahlke

 

BRAHMAN ist kein Geschichtsbuch oder ein reiner Bildband, sondern er-innert vielmehr an eine uralte Menschheits-Erfahrung, die Dr. Ruediger Dahlke, der mit einem Gastbeitrag im Buch vertreten ist, so beschreibt: „BRAHMAN ist ein Lehrbuch der Methode des „Sich-Einlassens“ und des „Eins-Werdens“, eine Art Yoga der Sinneserfahrung, eine Art und damit Kunst, die Erfahrung unserer All-Verbundenheit zu erleben. Was mit Atman begann, nämlich tatsächlich das Erlebnis, mehr zu sein als Körper und Verstand, tritt nun mit Brahman auf die nächste Stufe: das Erfahren des Seins als Teil des größeren Ganzen, ohne Anfang und Ende – auf ewig verbunden mit der Einheit.“ So wird dieses Buch zur lebendigen Inspiration. Es lässt erahnen und erfühlen, was wir Menschen wirklich sind. So viel mehr, als wir denken.

 

Text-Auszug:

 

„(..)„Nada Brahma“ heißt es in den Veden, „die Welt ist Klang“, und „Klang“ meint „Schwingung“. Das „Göttliche“ wird also als Schwingung wahrnehmbar. So kam mir die Idee, einmal zu versuchen, diese All-Verbundenheit (BRAHMAN), die berühmte „Wellenlänge“, die aus Frequenz besteht, zu „fotografieren“. Niemals zuvor nahm ich diese „Schwingung“ so deutlich wahr, sie war so intensiv, fast greifbar präsent. Vielleicht war es ja möglich, über die Frequenzmuster von Licht und Farbe (nichts anderes „sehen“ wir, wenn wir ein Bild betrachten) hinaus auch diese Resonanz zwischen mir und meinem Gegenüber festzuhalten, wenn wir uns in diesem tief verbundenen Zustand des absichtslosen, egobefreiten Seins (ATMAN) befinden. Wenn die Kamera selbst gar nicht mehr wahrgenommen wird. Wenn ich mein Motiv also nicht mehr „sehe“, sondern „fühle“ und sich umgekehrt auch mein Gegenüber nicht mehr fotografiert fühlt, weil auch er sich in einem inneren Zustand des Eins-Seins befindet. Wenn alles drum herum verschwindet. Aus diesem Experiment heraus sind meine Fotos entstanden. No Setting. Kein Stativ, kein Kunstlicht, keine Pose. So tief im Inneren, dass ich manchmal schlicht vergaß, den Auslöser zu drücken.

 

(..)Die Bilder in diesem Buch sind in den Jahren 2015-2016 entstanden, also in der Zeit  nach der Veröffentlichung von „ATMAN“. Mir wurde immer bewusster, was ich dabei eigentlich mache. Je weniger ich daran zweifelte und je öfter ich mich selbst mit dieser „Bildmeditation“ beschäftige, desto mehr verfeinerte sich meine Wahrnehmung. In der Entstehung von BRAHMAN fand ich dann heraus, dass es bei den Bildern am einfachsten war, sich nur auf das leuchtende Gesicht und weniger auf den Hintergrund einzulassen. Dies entsprach auch genau den realen Situationen, in denen die Bilder selbst entstanden sind. Alles „Äußere“ verschwand und fokussierte sich auf mein Gegenüber, wie bei den Vignetten alter Schwarzweiß-Fotografien. Bis sich im reinen Sein alles konkret Visuelle vollends auflöste. So entwickelte sich intuitiv ein eigener, reduzierter Bildstil, der mittlerweile ganz dem entspricht, das ich selbst beim Fotografieren wahrgenommen habe. Das „Schwarz“ stellt das Formlose dar, alles, was leuchtet, ist Geist, der das „Licht“, das „Göttliche“ reflektiert. Der Geist, der uns durchdringt und den wir durch urteilloses Einlassen erfühlen können. Das wurde für mich zur einfachsten Erklärung auf die Frage, was im Zusammenhang mit Brahman als Bewusstsein gemeint ist.

 

(..)So unterschiedlich die Menschen auf den Bildern auch sind – sie alle leben auf ihre Weise im reinen Bewusstsein ihres Selbst. Dafür tun sie einiges, aber noch viel wichtiger – sie lassen vieles einfach weg. Sie haben ein sicheres Gefühl dafür, wer und was sie sind, sie leben in Verbundenheit und Harmonie mit sich und anderen, sie haben ihren inneren Frieden gefunden. Sie sind sehr klar und frei von Furcht, weil sie sich selbst nicht von Äußerlichkeiten abhängig machen. Sie haben nicht einmal Angst vor dem Tod, weil sie fühlen, dass sie weit mehr sind als ihre körperliche Erscheinung. Sie laden uns ein, ganz tief hineinzuschauen in dieses allverbundene Selbst. So ist dieses Werk entstanden.“